Das Projekt „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“ adressiert die geburtenstarken Jahrgänge 1955 bis 1969 ("Babyboomer"). Da diese sukzessive ins Rentenalter eintreten, sind Kommunen gefordert, altersgerechte Wohnstandorte und Versorgungstrukturen zu schaffen. In einem integrierten Ansatz bringen die Forschenden daher erstmals raumplanerische und versorgungsseitige Ansätze und die Sicht der „Babyboomer“ und der Kommunen zusammen. Ziel ist es, ein datengestütztes System zu entwickeln, das öffentlichen Akteur:innen als Entscheidungshilfe in ihren Planungsprozessen dient.
Die Alterskohorte der heute etwa 52- bis 66-Jährigen wurde zu Zeiten hoher Geburtenraten (dem „Babyboom“) nach dem Zweiten Weltkrieg geboren (1955 bis 1969) und diese sind als stark besetzte Jahrgänge heute deutlich in der Bevölkerungspyramide Deutschlands zu erkennen. Hierbei handelt es sich um eine sehr heterogene Gruppe mit unterschiedlichen Lebenslagen, Lebensformen und Lebensstilen. In den kommenden Jahren werden immer mehr „Babyboomer“ in das Rentenalter eintreten.
Wenn Kommunen die Rentnerinnen und Rentner von morgen beim Wechsel der Lebenssituation optimal begleiten wollen, spielen vielfältige Aspekte eine Rolle. Konkret gilt es, die Bedürfnisse der alternden Menschen, die Raumentwicklung und die Versorgungsmöglichkeiten vor Ort in Einklang zu bringen. Über ihre Wohnwünsche und Ansprüche an (Wohn-)Standorte, Mobilität, Einstellungen und Verhaltensweisen ist jedoch bislang vergleichsweise wenig bekannt.
Der starke Anstieg von Rentnerinnen und Rentnern stellt unsere Städte und Gemeinden und andere Träger räumlicher Planung und Dienstleistungsangebote vor neue Herausforderungen. Es stellt sich die Frage, inwieweit es zu einer veränderten Nachfrage nach Wohnstandorten sowie nach Angeboten im Wohnumfeld kommt. Wie können wir die Standorte medizinischer Versorgung sinnvoller festlegen? Wie können Finanzen heute für morgen optimal eingesetzt werden? Bleiben die jungen Alten im Ort wohnen? Welche Standortfaktoren sind relevant? Wie können Erreichbarkeiten gewährleistet und verbessert werden?
Die Aufgabe der Forschenden ist es, im Rahmen von „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“ all diese Informationsstränge in einem Entscheidungssystem begreifbar zu machen. Datenpools und Auswertungsmethoden werden definiert und das gebündelte Wissen mithilfe von mathematischen Verfahren und Künstlicher Intelligenz miteinander verknüpft, um Entscheidungen über Angebote und Dienstleistungen von Kommunen unterstützen zu können.
Ziel des Projektes ist, für Entscheidungsträger:innen ein intuitiv nutzbares, digitales Entscheidungsunterstützungssystem (decision support system, DSS) zu entwickeln, mit dessen Hilfe Infrastrukturen und Dienstleistungen nachfragegerecht, tragfähig und zukunftsorientiert geplant werden können. Das daten-, IT- und KI-basierte System soll es Akteuren in Kommunen und Landkreisen ermöglichen, die Angebote und Dienstleistungen abzustimmen und die Bedarfe und Bedürfnisse der „Babyboomer“ abzubilden.
Im Mittelpunkt des interdisziplinären Forschungsvorhabens stehen zunächst drei prägnante Untersuchungsfelder: Wohnstandorte und damit eng verbunden Anforderungen an Angebote im Wohnumfeld und die Mobilität, das Verhalten hinsichtlich Freizeit- und Erholungsaktivitäten sowie die Versorgung mit medizinischen und damit verbundenen Gesundheitsinfrastrukturen und Dienstleistungen. Zehn Kolleginnen und Kollegen aus den Disziplinen Raumplanung, Stadtsoziologie, Klimatologie, Informatik und Mathematik arbeiten in dem Projekt gemeinsam an diesen Fragestellungen.
Das Forschungsprojekt wird seit April 2021 über einen Zeitraum von 5 Jahren von der Carl-Zeiss-Stiftung mit rund 4,3 Mio. Euro sowie von der Rheinland-Pfälzischen Technischen Universität Kaiserslautern-Landau mit rund 0,9 Mio. Euro gefördert.
Dieses Erklärvideo mit Frau Prof.Dr. Spellerberg und Herr Prof.Dr. Stefan Ruzika entstand im Rahmen unserer Nominierung für den Deutschen Demografie Preis 2022.
Prof.Dr. Annette Spellerberg war im Juni 2023 zu Gast im Podcast Babyboomer Stories - zwischen Arbeit und Ruhestand und hat darüber gesprochen, welche Auswirkungen der Demographische Wandel für Kommunen hat. Die Podcastfolge mit dem Titel "Wie wollen wir leben in 20 Jahren? ...und was bedeutet das für Kommunen?" kann man hier anhören.
Am 14.10.2024 fand die Konferenz „Babyboomer – Sozialräumliche Perspektiven auf die Vielen“ in der Station Lounge in Frankfurt am Main statt. Im Mittelpunkt der Veranstaltung stand der datengestützte und empirische Austausch über die Lebenssituationen der Babyboomer. Diskutiert wurden die Themen Lebensfor-men, Arbeit, Wohnen sowie das Engagement der Babyboomer aus nationaler wie auch internationaler Perspektive.
Eröffnet und geleitet wurde die Konferenz von Prof. Dr. Annette Spellerberg. Im Anschluss folgten acht spannende und informative Fachvorträge von Autor:innen aus verschiede-nen Disziplinen, die den Rahmen für lebhafte und konstruktive Diskussionen boten und unterschiedliche Perspektiven eröffneten. Unter den Vortragenden und Teilnehmenden befanden sich Vertreter:innen der Körber-Stiftung, der Ostschweizer Fachhochschule, der Fachhochschule Nordwestschweiz, des Bundesinstituts für Bevölkerungsfor-schung, der Hochschule Neubrandenburg, des Deutschen Zentrums für Altersfragen, der RPTU sowie diverse kommunale Vertreter:innen. Ein literarischer Beitrag bildete den Abschluss der Konferenz. Auch die Pausen und das gesellige Beisammensein ermöglich-ten den Teilnehmenden einen regen fachlichen Austausch und trugen zur durchgehend angenehmen Atmosphäre des Tages bei.
Am 13.-14. Juni 2024 fand die internationale Tagung IPSC in den Räumen des Fraunhofer IESE in Kaiserslautern statt. An zwei Tagen wurde über die Zukunftsthemen smarte Städte und Regionen, Methoden und Nutzen datenbasierter Analysen sowie Formen der partizipativen und organisatorischen Planungsmethoden diskutiert. Ziel war es Forschende unterschiedlicher Disziplinen sowie Praktiker:innen aus der Smart-City-Verwaltung und aus kommunalen Betrieben zu verknüpfen und Synergien zu schaffen. Die Forschenden kamen aus den Disziplinen Informatik, Stadt- und Raumwissenschaften, Architektur, Sozial- und Geisteswissenschaften, Kommunikations- und Medienwissenschaft, Ingenieurswissenschaften, Mobilitäts- und Klimaforschung, Umweltwissenschaften, Verwaltungswissenschaft und Wirtschaftswissenschaften.
Die Konferenz wurde durch Statements von Ilona Benz (Geschäftsführerin KL.digital GmbH), Prof. Dr. Werner Thiel (Vizepräsident RPTU Kaiserslautern-Landau), Prof. Dr. Prof. h.c. Andreas Dengel (Geschäftsführender Direktor DFKI Kaiserslautern) und Prof. Dr.-Ing. Jörg Dörr (Fraunhofer IESE, Extended Institute Management) eröffnet. Die anschließende Keynote von Prof. Gesa Ziemer/HCU zum Thema „Digitale Städte und Regionen: Neue Wege datenbasierter Teilhabe und Zusammenarbeit“ stimmte die über 100 Teilnehmer:innen auf das Programm der zweitägigen Konferenz ein. In 32 Fachvorträgen wurde am 13.06.24 u.a. zu den Themen Mobilität, Daten und Visualisierung, Partizipation, Ageing Smart und Klimaschutz und Klimaanpassung diskutiert. Der Austausch wurde bei einem Conference Dinner auf dem beeindruckenden „Betzenberg“, dem Stadion des 1. FC Kaiserslautern, fortgesetzt. Begleitet wurde das Dinner durch Dinner Speeches von Minister Alexander Schweizer (MASTD RLP) und Staatssekretärin Petra Dick-Walther (MWVLW RLP).
Am zweiten Tag der Konferenz wurden 17 Fachvorträge u.a. zu den Themen Kommunikation und Vernetzung, Kritische Perspektiven und Evaluation und Bewertung durch eine Keynote von Dr. Davide Brocchi zum Thema „Jenseits der technologischen Modernisierung: Urbane Transformation als soziale und kulturelle Aufgabe“ ergänzt. Eine Exkursion zum Konversionsprojekt „Pfaff-Quartier“, der ehemaligen Produktionsstätte des Nähmaschinenherstellers, bildete den Abschluss der Konferenz. Das Projektteam freut sich sehr über die erfolgreiche Konferenz und bedankt sich bei allen Teilnehmer:innen für die interessanten Beiträge, Diskussionen und die gute Atmosphäre.
Die Real Corp 2024 fand vom 15. - 17.04.2024 in Mannheim statt. Das Motto der Fachkonferenz lautete „Keep on planning for the real world - Climate change calls for nature-based solutions and smart technologies”. Das Forschungsprojekt Ageing Smart hatte einen eigenen Track auf der Konferenz, der von Prof. Martin Berchtold moderiert wurde. Hierbei wurden von Prof. Annette Spellerberg die Aktivitäten im Forschungsprojekt präsentiert. Darüber hinaus gab es projektinterne sowie externe Beiträge zum Thema Ageing Smart. Auch außerhalb dieses Tracks haben verschiedene Beteiligte aus dem Projektkonsortium die Gelegenheit nutzen können, aktuelle Forschungsstände und -themen zu präsentieren. Die Teilnahme an der Konferenz konnte für einen fachlichen Austausch genutzt werden. Es gab spannende Diskussionen und es konnten Erkenntnisse neue Perspektiven gewonnen werden. Dies hilft den Wissenschaftler:innen des Konsortiums dabei, die Forschungsaktivitäten weiterzuentwickeln. Alle Paper findet man im Tagungsband.
Beim diesjährigen Statussymposium der Carl-Zeiss Stiftung am 29. Februar / 1. März waren alle Forschungsprojekte der CZS-Förderlinie „Durchbrüche“ zu einer Kurzvorstellung des gegenwärtigen Umsetzungsstands, der fachlichen Herausforderungen und insbesondere der Highlights ihres Forschungsprojekts eingeladen. Prof. Dr. Annette Spellerberg und Prof Dr. Stefan Ruzika präsentierten das Ageing Smart Projekt.
Das Konsortium des Ageing Smart Projekts richtet in diesem Jahr gleich zwei internationale Konferenzen aus. Neben der eigenen IPSC (interdisziplinäre Perspektiven auf die Smart City) Konferenz (13./14. Juni) gibt es auf der REAL CORP 2024 (15.-17. April) einen Ageing Smart Special Track.
Unter dem REAL CORP 2024 Special Topic „What if…? Decision support in times of multiple change” konferieren die Einreichenden über Entscheidungsunterstützungssysteme in Zeiten des demographischen Wandels. Neben den Teilprojekten Internationale Planungssysteme (Prof. Dr. Karina Pallagst, Jonas Pauly, Marian Stumpf) und Stadtsoziologie (Prof. Dr. Annette Spellerberg) wurden auch Paper der KU Leuven (Geography & Tourism) (Belgien), der FH Mannheim sowie der Swansea University eingereicht. Weitere Informationen zur REAL CORP 2024 finden Sie hier.
Die IPSC Konferenz durfte sich über 55 Einreichungen freuen. Darüber hinaus sind auch die Anmeldungen und der Kauf von Tickets in vollem Gange. Aktuell lässt sich noch vom Early-Bird-Fee profitieren. Studierende und reguläre Teilnehmer:innen können sich bis zum 12. April über vergünstigte Eintrittspreise freuen (160€ | 180€), nach dem 12. April belaufen sich die Ticketpreise auf 180€ bzw. 200€. Das Tagungsprogramm beinhaltet neben der Teilnahme an der Konferenz auch Getränke, Pausenverpflegung und Mittagsimbiss sowie ein Konferenzdinner am 13. Juni im Fritz-Walter Stadion und Exkursionen am 14. Juni.
Am 05.10.2023 fand die im Rahmen dieses Forschungsprojektes organisierte zweite nationale Tagung statt. In Kaiserslautern trafen sich Vertreter:innen aus Verwaltung, Wirtschaft und Wissenschaft im Rahmen der hybriden Tagung, deren Ziel es war, die Herausforderungen, die aufgrund des Klimawandels auf die Kommunen zukommen, sowie den Umgang damit zu untersuchen.
Nach einer kurzen Begrüßung und Einführung in das Forschungsprojekt „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“ durch Frau Prof. Annette Spellerberg führte Herr Prof. Sascha Henninger durch einen Input zum Thema „Klima und Gesundheit“ in das Tagungsprogramm ein. In der ersten Session zum Thema „Herausforderungen durch den Klimawandel?“ referierten Herr Prof. Dr. em. Wilhelm Kuttler über räumliche Betroffenheiten sowie die Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit, u.a. am Beispiel des Luftschadstoffs Ozon und Waldbrandgefahren. Im Anschluss vertiefte Frau Prof. Elke Hertig diese Themen im Detail mit Fokus auf den direkten und indirekten Auswirkungen des Klimawandels auf die Gesundheit. Diese erste Session wurde mit einer angeregten Diskussion zum Thema „Klimaschutz- versus Klimaanpassungskonzepte in Kommunen“ beendet.
Die zweite Session „Herausforderungen für die Gesundheitsversorgung“ startete mit einem Impulsvortrag von Dr. med. Jonas Fröhlich zur Situation der häuslichen Versorgung in Stadt und Land. Basierend auf seinen Erfahrungen als praktizierender Mediziner mit Hausarztpraxis in Kaiserslautern berichtete er über die Herausforderungen bei der Niederlassung von Ärztinnen und Ärzten. Darüber hinaus präsentierte er praxisorientierte Maßnamenvorschläge, wie die Planung bessere Rahmenbedingungen für Mediziner:innen schaffen könnte. Im Anschluss daran bearbeiteten die Teilnehmer:innen vor Ort sowie online in zwei Arbeitsgruppen Ideen zu den Themen „Patientenorientierte Sicherung der Gesundheitsversorgung in Stadt und Land“ und „Lokalklimatische Einflüsse als Herausforderung der Gesundheitsvorsorge in Stadt und Land“. Nach einer kurzen Präsentation der Ergebnisse aus den Arbeitsgruppen schlossen Frau Prof. Spellerberg und Herr Prof. Henninger die Tagung mit einem Dank an alle Teilnehmenden. Wir freuen uns bereits sehr auf die nächste Tagung vom 12.-14.06.2024 zum Thema „Interdisziplinäre Perspektiven auf die Smart City (IPSC)“ und freuen uns darauf, viele bekannte und neue Teilnehmenden begrüßen zu dürfen.
Die Real Corp 2023 fand vom 18.09.-20.09.23 in Ljubljana/Slowenien unter dem Motto „Let it grow, let us plan, let it grow – nature-based solutions for sustainable resilient smart green and blue cities” statt. Fünf Teilprojekte des Forschungsprojekts „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“ nutzten die Chance, vor Ort aktuelle Ergebnisse zu präsentieren. Neben seiner Keynote zum Thema „Times of Change: The Need for Sustainable Spatial Transformation and the Role of Data, GIS, and Visualisation” moderierte Prof. Martin Berchtold mehrere Sessions. Bei einem gemeinsamen Stadtrundgang konnten sich die jungen Wissenschaftler:innen mit internationalen Expert:innen austauschen und wertvolle Gedankenanstöße mitnehmen. Das Feedback zu den einzelnen Beiträgen hilft dabei, das DSS zu entwickeln und wird in der weiteren Bearbeitung berücksichtigt. Alle Paper findet man im Tagungsband.
Zwischen dem 11. und 15. Juli 2023 fand der 35. AESOP Annual Congress unter dem Titel „Integrated Planning in the Context of Global Turbulence” in Lodz/Polen statt. Das breit gefächerte Programm mit 17 themati-schen Tracks bot dabei auch den wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen des Forschungsprojekts „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“ die Gelegenheit, vor Ort aktuelle Ergebnisse aus den verschiedenen Teilprojekten zu präsentieren, sich darüber auszutauschen und Netzwerke zu knüpfen. Inhaltlich wurden die Vorträge dabei den Sessions „Culture, Tourism & Smart“, „GIS & Artificial Intelligence“ sowie „Mobility, health and wellbeing“ zugeordnet. Der internationale Austausch war dabei erneut wertvoll für die Arbeit in den Teilprojekten und die Entwicklung des DSS. Darüber hinaus hatte Prof. Dr.-Ing. Karina Pallagst, Inhaberin des Lehr- und Forschungsgebiets Internatio-nale Planungssysteme und Dekanin des Fachbereichs Raum- und Umweltplanung an der RPTU, die Gelegenheit, eine der vier Keynotes zum Abschluss der Konferenz zu halten.
Internationale Planungssysteme Digital Tools and their role in Spatial Transformation: Developing a Research Frame for Comparative AnalysisDas Book of Abstracts der Konferenz kann hier eingesehen werden. Ageing Smart war durch folgende Teilprojekte mit ihren aktuellen Forschungsergebnissen vertreten:
- Internationale Planungssysteme Digital Tools and their role in Spatial Transformation: Developing a Research Frame for Comparative Analysis
- Regionalentwicklung und Raumordnung / AG Optimierung: Planning for health - optimising medical practice locations on a small scale Stadtplanung Scavenger hunt data: The search for suitable small-scale demographic data for GIS-based site investigations
Der Klimawandel drückt sich schon heute durch zunehmende Extremwetterlagen aus und die bereits bestehenden hohen Gesundheitsrisiken durch Hitze werden voraussichtlich in den kommenden Jahren weiter steigen. Gleichzeitig führt der demografische Wandel in Deutschland zu einer Alterung der Gesellschaft, das bedeutet auch eine steigende Zahl potentiell Hitze-vulnerableren Personen. Beide Entwicklungen stellen Kommunen vor weitreichende, miteinander verknüpfte Herausforderungen zur Anpassung an den Klimawandel sowie der Sicherung der Gesundheitsversorgung.
Die Fachtagung "Klimawandel ist überall. Ländlich, suburban und städtisch - Neue Herausforderungen auch für die Gesundheitsversorgung?" des Forschungsprojekts widmet sich den Herausforderungen, die aufgrund des Klimawandels, auch im Bereich der Gesundheitsversorgung, auf die Kommunen zukommen und möglichen Lösungsstrategien. Die Veranstaltung findet am Donnerstag, den 05. Oktober 2023 in Kaiserslautern (in Präsenz und digital) statt.
Anmeldungen sind unter https://eveeno.com/AgeingSmart2023 möglich. Weitere Informationen sowie die Tagesordnung können dem Tagungsflyer entnommen werden.
Zwischen Juli und November 2022 hat das Teilprojekt Stadtsoziologie in allen sieben Modellkommunen Befragungen zum Alltagsleben und der Bedarfe der Babyboomer und der angrenzenden Geburtsjahrgänge durchgeführt. Ziel war es, mehr über die Alterskohorte zu erfahren und Daten für das Entscheidungsunterstützungssystem bereitzustellen. Von den gut 20.000 angeschriebenen Personen haben rund 5.000 (25 %) den Fragebogen ausgefüllt – ein beachtlicher Rücklauf.
Das Fachgebiet Stadtsoziologie hat in inzwischen sechs der sieben Modellkommunen ausgewählte Ergebnisse aus der Befragung vorgestellt. Die Vorträge stießen bei den anwesenden Bürger:innen, Verwaltungsmitarbeiter:innen und kommunalen Vertreter:innen auf positive Resonanz. Sie erfuhren einiges Neues über die befragten 50- bis 75-Jährigen in ihrer Kommune.
Die Ergebnisse dokumentieren Unterschiede zwischen den Kommunen: Während z.B. in der Verbandsgemeinde Kusel-Altenglan bereits ein Drittel der Befragten (32 %) im Ruhestand ist, ist es in Remshalden nur etwa ein Viertel (23 %). Erwartungsgemäß werden die Einkaufsmöglichkeiten und die Versorgung mit Allgemeinärzten in den großen Städten besser bewertet als in den ländlichen Kommunen. Dagegen ist dort die Zufriedenheit mit der Umweltqualität und der Zusammensetzung der Nachbarschaft größer. Der Anteil der Babyboomer, die seit Geburt in der Kommune leben, reicht von 20 % in der suburbanen Verbandsgemeinde Nieder-Olm bis 73 % im ländlich geprägten Geisaer Land in Thüringen. Und auch die Umzugsbereitschaft unterscheidet sich: knapp die Hälfte der befragten Mannheimer Babyboomer kann sich vorstellen umzuziehen, im Geisaer Land dagegen gerade mal jede:r Neunte.
Detaillierte Ergebnisse finden Sie in den Befragungsflyern der einzelnen Kommunen.
Weitere Ergebnisse der Befragungen werden ab Sommer auf dieser Projektwebsite veröffentlicht.
Das Fachgebiet Stadtsoziologie untersucht im Forschungsprojekt das Alltagsleben und die Bedarfe der Babyboomer und der angrenzenden Geburtsjahrgänge an ihren Wohnorten und hat hierzu von Juli bis Oktober 2022 Umfragen in allen Modellkommunen durchgeführt.
Dabei interessierten die Forscherinnen und Forscher, ob die Älteren im Ort wohnen bleiben möchten, welche Gründe hierfür relevant sind, was den Bürgerinnen und Bürgern am Wohnort wichtig ist, wie Erreichbarkeiten und die wohnortnahe Versorgung verbessert werden können, oder was überhaupt digital akzeptiert wird. Auch Fragen zur Verbundenheit mit den Gemeinden, Zufriedenheiten mit der Wohnung, der Wohngegend, den Gelegenheiten und Ausstattungen vor Ort, Freizeitaktivitäten sowie Wünsche für das Wohnen im Alter wurden gestellt.
3.000 zufällig ausgewählten 50- bis 75-jährige Bürgerinnen und Bürger wurde pro Modellkommune (Ausnahme Geisaer Land: hier 2.600) ein Fragebogen zugeschickt. Rund 23 % der angeschriebenen Personen haben den Fragebogen postalisch oder online beantwortet. Im Februar und März 2023 werden die Ergebnisse in den Kommunen vorgestellt.
Vom 14.11-16.11.2022 fand die Konferenz „Real Corp“ im AirportCity Space in Wien statt. Das Projekt „Ageing Smart – Räume intelligent gestalten“ war mit vier Vorträgen in zwei Sessions vertreten. Moderiert wurden die Sessions von Jun.-Prof. Martin Berchtold.
Die Teilprojekte dvmP (Chhavi Arya), dvmP und Stadtplanung (Charlotte Knab und Corinna Schittenhelm), Regionalentwicklung und Raumordnung (Marvin Stiewing und Tobias Weber) sowie Physische Geographie (Lena Albert) präsentierten aktuelle Ergebnisse vor einem internationalen Publikum. Für die Konferenzpaper arbeiteten die Teilprojekte Regionalentwicklung und Raumordnung sowie Physische Geographie eng mit der AG Optimierung zusammen. Alle reviewten Paper können hier abgerufen werden.
Die Vortragenden erhielten wertvolles Feedback aus dem Auditorium, das in der weiteren Bearbeitung berücksichtigt wird. Neben den Vorträgen konnten die Teilnehmer:innen u.a. bei einer historischen Tramfahrt durch Wien Kontakte zu verschiedenen Forscher:innen aus unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern knüpfen.
Am 30.09.2022 fand unsere erste Jahrestagung „Räume intelligent gestalten: Kommunen im Digitalisierungsprozess zur Sicherung der Lebensqualität“ in einem hybriden Format statt. Nach bereichernden Impulsvorträgen von Heinrich Lorei, MRN GmbH, Jun.Prof.Dr. Peter Gentzel, FAU Erlangen-Nürnberg, und unserem PI Prof.Dr. Stefan Ruzika, AG Optimierung, diskutierten die Gäste in drei Sessions zu den Themen Visualisierung, Digitalisierung und Gesundheitsversorgung. Die externen Referent:innen Prof.Dr. Till Nagel, HS Mannheim, Prof.Dr. Markus Schaffert, HS Mainz, und Anne Häffner, LZG RLP e.V., haben ebenfalls mit sehr fundierten Beiträgen zum Gelingen der Tagung beigetragen. Weitere Informationen zum Programmablauf und den einzelnen Sessions finden Sie im Tagungsflyer.
In der Mittagspause diskutierten die Teilnehmenden aus den Verwaltungen der Modellkommunene und Geschwisterprojekten lebhaft und facettenreich unter anderem über die Beiträge, die die wissenschaftlichen Mitarbeiter:innen unseres Projekts in einer Postersession vorstellten. Die Poster und kurze Teaser dazu sind hier weiterhin abrufbar.
Vor 23 interessierten Jenaer Akteur:innen aus den Bereichen Verwaltung, Wohnungswirtschaft, Verkehr und sozialen Trägern haben wir am 04.07.2022 unser Projekt vorgestellt und hatten einen interessanten und produktiven Austausch zu den Themen Wohnen, Umzug im Alter und Datenverfügbarkeit.
Unser Projekt wurde für den Deutschen Demografie Preis 2022 in der Kategorie "Gemeinsam wirken - Bündnisse schmieden" nominiert. Wir waren bei der Preisverleihung am 28.06.2022 in der Kulturbrauerei Berlin vertreten und bedanken uns herzlich für die Nominierung, den gelungenen Abend und den spannenden Austausch mit den anderen Projekten.
Am 27.06.2022 haben wir unser Projekt den Gemeinderatsmitgliedern von Remshalden vorgestellt und bei einer Ortsrundfahrt Eindrücke aus der Modellkommune gesammelt. Auch ein kurzer Spaziergang in den Weinbergen durfte nicht fehlen.
Am 30.09.2022 findet unsere erste Jahrestagung „Räume intelligent gestalten: Kommunen im Digitalisierungsprozess zur Sicherung der Lebensqualität“ statt, zu der wir herzlich einladen. Wir möchten mit Forscher:innen und Praktiker:innen über die Digitalisierung und Digitalisierungsprojekte in Kommunen, die analog-digitale Gesundheitsversorgung vor allem in ländlichen Räumen und Visualisierungen von sozialstrukturellen und wohnungsbezogenen Informationen diskutieren. Die Veranstaltung ist unter Vorbehalt der dann geltenden COVID19-Restriktionen in hybrider Form, d.h. sowohl in Präsenz an der TU Kaiserslautern, als auch digital geplant. Anmeldungen sind ab sofort über diesen Link möglich. Weitere Informationen sowie die Tagesordnung können dem Tagungsflyer entnommen werden.
Unter dem Motto "Ageing Smart - Das Geisaer Land intelligent gestalten" haben wir gestern unser Projekt den kommunalen Vertreter:innen und interessierten Bürger:innen in Geisa vorgestellt und über Besonderheiten der Region diskutiert. Wir bedanken uns herzlich für die Gastfreundschaft und das Interesse und freuen uns auf die Kooperation mit Geisa, Buttlar, Schleid und Gerstengrund.
Die Beiratsmitglieder und die Forschergruppe diskutierten während der 2. Beiratssitzung im Mai 2022 lebhaft die Probleme der Kommunen, die spezifischen Situationen der Babyboomer, die Datenverfügbarkeit und die eigenen Umfragen in den Modellkommunen. Datenschutz und Visualisierungen bildeten den Schwerpunkt der Präsentationen der Teilprojekte. Der wissenschaftliche Beirat des Projekts "Ageing Smart - Räume intelligent gestalten" besteht aus sieben international renommierten Persönlichkeiten aus dem wissenschaftlichen Bereich bzw. aus kommunalen Spitzenverbänden und begleitet den Projektfortschritt konstruktiv-kritisch. Der Beirat tagt halbjährlich.
Nähere Informationen finden Sie hier.
Professorin Annette Spellerberg zur Bedeutung von seniorengerechtem Wohnen
AnhörenDie Generation „Babyboomer“ im Blick: Wie sieht der optimale Wohnstandort aus?
Mehr lesen"Wie verändern Babyboomer die Stadt Jena?"
Mehr lesenZwei unserer wissenschaftlichen Mitarbeiterinnen haben hier eine Session zu unserem Projekt gegeben und sich mit kommunalen Vertreter:innen vernetzt.
Ansehen auf YoutubeWebsite des Demographie-Netzwerk e.V.(ddn)
Mehr lesenAm 17. Oktober 2022 starten die digitalen und anonymen Gesundheitsbefragungen in der VG Kusel-Altenglan
Mehr lesenAm 17. Oktober 2022 starten die digitalen und anonymen Gesundheitsbefragungen in Remshalden.
Mehr lesenDie Carl-Zeiss-Stiftung hat sich zum Ziel gesetzt, Freiräume für wissenschaftliche Durchbrüche zu schaffen. Als Partner exzellenter Wissenschaft unterstützt sie sowohl Grundlagenforschung als auch anwendungsorientierte Forschung und Lehre in den MINT-Fachbereichen (Mathematik, Informatik, Naturwissenschaften und Technik). 1889 von dem Physiker und Mathematiker Ernst Abbe gegründet, ist die Carl-Zeiss-Stiftung eine der ältesten und größten privaten wissenschaftsfördernden Stiftungen in Deutschland. Sie ist alleinige Eigentümerin der Carl Zeiss AG und SCHOTT AG. Ihre Projekte werden aus den Dividendenausschüttungen der beiden Stiftungsunternehmen finanziert.
Die Carl-Zeis-Stiftung fördert das Forschungsprojekt Ageing Smart im Rahmen ihres Programms "Durchbrüche".
Im ersten Jahr der Projektlaufzeit haben wir sieben Modellkommunen in drei unterschiedlichen Untersuchungsräumen - urban, suburban und rural - ausgewählt, um detaillierte Analysen von Situationen und Chancen vorzunehmen. Die Auswahl der Kommunen erfolgte auf Basis unterschiedlicher Indikatoren, wie z.B. zur sozialen Lage der "Babyboomer", der Finanzkraft der Gemeinden und Anteil, Anzahl und Bevölkerungsentwicklung der „Babyboomer“ in den Untersuchungsräumen. Außerdem bezog sich der Suchraum auf die drei Bundesländer Thüringen, Baden-Württemberg und Rheinland-Pfalz (Aktionsraum der Carl-Zeiss-Stiftung).
Zwischen Juli und November 2022 hat das Teilprojekt Stadtsoziologie in allen sieben Modellkommunen Befragungen zum Alltagsleben und der Bedarfe der Babyboomer und der angrenzenden Geburtsjahrgänge durchgeführt. Ziel war es, mehr über die Alterskohorte zu erfahren und Daten für das Entscheidungsunterstützungssystem bereitzustellen. Von den gut 20.000 angeschriebenen Personen haben rund 5.000 (25 %) den Fragebogen ausgefüllt – ein beachtlicher Rücklauf.
Detaillierte Ergebnisse der einzelnen Kommunen finden Sie im jeweiligen Flyer.